Einen Gletscher sollte man nie ohne die richtige Gletscherausrüstung betreten. In der Regel kommt man mit ein paar wenigen Ausrüstungsgegenständen aus. Es gibt aber auch ein paar Spezialwerkzeuge, die einem am Gletscher sehr dienlich sein können. Du musst selbst abwägen, ob Du Deine Ausrüstung erweiterst und dafür aber auch mehr tragen musst...
Zusätzlich zur Hochtourenausrüstung #2 wie Steigeisen, Pickel, Gurt und Helm sind die folgenden Ausrüstungsgegenstände insbesondere für die Sicherheit auf dem Gletscher nötig. Richtiges Anseilen #6, Sicherung, und vor allem die Rettung aus einer Gletscherspalte mit den verschiedenen Rettungstechniken der Losen Rolle #13, Mannschaftszug #13 und der Selbstrettung #14 sind mit dieser Ausrüstung möglich.
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Der Ball Lock Karabiner gilt als sehr zuverlässig und sicher und lässt sich nur öffnen, wenn man den kleinen Ball am Schnapper hineindrückt und gleichzeitig den Verschluss dreht. Das Einhängen ins Gletscherseil ist mit nur einem Karabiner zulässig! Du sparst Dir also eine Redundanz.
Für die unterschiedlichen Spaltenbergungsverfahren und vor allem für den Aufbau einer Garda-Klemme sollte man mindestens zwei baugleiche Schnappkarabiner dabei haben. Die Öffnung des Schnappers sollte groß genug sein, um auch mit Handschuhen hantieren zu können.
Die Verschlusskarabiner in Birnenform werden HMS-Karabiner genannt, da diese ideal für die Sicherung mittels Halbmastwurf geeignet sind. Der Verschlussmechanismus verhindert ein unbeabsichtigtes Öffnen des Karabiners und kann entweder ein "Schrauber" oder eine andere Mechanik sein.
Der Keylock Verschluss ist eine geniale Sache. Auf den ersten Blick erscheint der Vorteil nicht so groß. Wer jedoch schon einmal unter Belastung eine verhedderte Reepschnur oder Schlinge aus dem Karabiner gezerrt hat, weiß warum ein Keylock wichtig ist! Es geht um die Stelle an der der Schnapper in den Karabiner-Körper einrastet. Normalerweise befindet sich hier eine "Kerbe" oder "Nase", an der gerade in Stresssituationen gerne etwas hängen bleibt.
Zur Selbstrettung aus der Spalte, wie auch für den Aufbau einer losen Rolle, werden 2 x 4 Meter Reepschnur mit einem Durchmesser von 6 Millimetern benötigt. Eine Reepschnur aus Dyneema bringt eine über 3 x höhere Festigkeit als eine "normale" Polyamid Reepschnur.
Zum Errichten eines Fixpunktes am blanken Gletscher ist eine Eisschraube nötig. Die universellste Länge liegt bei 17 cm und ist für Hochtouren ideal geeignet. Wichtig ist eine Kurbel - sie spart Zeit und Energie beim Einschrauben ins Gletschereis. Mehr dazu unter #10 Fixpunkt Eisschraube
Die Bandschlinge wird für unterschiedlichste Aktionen benötigt. Von der Selbstsicherung über den Standplatzbau bis zum Bau eines T-Ankers. Die flexibelste Länge ist 120 cm. Achte besonders bei Dyneema auf die Verwendungszeit laut Händler Anweisung!
Die beiden Leichtgewichte sollten an einem Gurt nicht fehlen! Die "Zusatzausrüstung" erleichtert die Rettungstechniken enorm! Die Seilrolle verringert die Seilreibung und die eingebaute Rücklaufsperre erspart das Erstellen anderer Klemm-Mechanismen, wie z. B. der Garda-Klemme. Das Eigengewicht der Micro Traxion liegt bei 85 Gramm!
Der T-Block ersetzt den Prusik-Knoten und "läuft" wesentlich leichter am Seil als eine Reepschnur. Gerade bei vereisten Seilen ist dies eine große Erleichterung. Der T-Block ist universell für die verschiedensten Bereiche einer "Steigklemme" einsetzbar.
Beide Zusatzaurüstungen ersetzen aber NICHT das Beherrschen der behelfsmäßigen Bergungstechniken mittels Reepschnüren und Karabinern!
Jeder Bergsteiger hat seine Vorliebe für ein Seil. Die "eierlegende Wollmilchsau" gibt es nicht! Je nach Schwierigkeit und Absicherung wirst Du verschiedene Seile für unterschiedliche Touren benutzen. Für Gletschertouren in den Alpen, bei denen auch einfache Passagen im Fels zu sichern sind, ist auf jeden Fall ein Einfachseil anzuraten! Mit 9 Millimetern und einem geringen Seilgewicht bist Du hier optimal ausgestattet. Achte dabei auf die wichtige Imprägnierung! Du bist am Eis und im Schnee unterwegs und gerade im Sommer ist das oft ein nasse Angelegenheit für das Seil. Die Seillänge hängt von der Seilschaftsgröße ab. Die "Standardlänge", mit der Du immer gut beraten bist, ist 50 Meter! Wichtig ist immer genügend "Restseil" für eine mögliche Spaltenbergung mit der Losen Rolle parat zu haben. #13 Spaltenbergung Lose Rolle
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